Die religiösen Frauengemeinschaften des Limburger Maaslands haben von der historischen Forschung bislang nur wenig Aufmerksamkeit erfahren. Das gilt auch für die Abtei Thorn, die seit dem Mittelalter das Zentrum eines von Frauen regierten Kleinstterritoriums war und bei ihrer Aufhebung auf eine mehr als 800jährige Geschichte zurückblicken konnte. Hartwig Kersken hat die Geschichte der Abtei vom 10. bis zur Mitte des 14. Jahrhunderts rekonstruiert. Auch werden intensiv diskutierte Fragen erörtert, wie die nach der inneren Verfassung und sozialen Zusammensetzung der Frauengemeinschaft. Neue Einsichten erbringen außerdem die Untersuchungen zur inneren Differenzierung der Kommunität und den Anfängen der Landesherrschaft der Thorner Äbtissinnen. Es zeigt sich, dass die Thorner Frauengemeinschaft in einem besonderen Spannungsverhältnis ,,zwischen Glaube und Welt" gestanden hat.
'[...] Voor de geschiedenis van de Thornse kanunnikessen zijn slechts weinig mideleeuwse bronnen bewaard. Toch slaagt Hartwig Kersken door een nauwgezette studie van de echtheid en de inhoud vna de bronnen en uitvoerige vergelijkingen met andere kapittels, kloosters, marktplaatsen een grondig en bijwijlen vernieuwend beeld te schetsen. Daarvoor kan hij bogen op een uitstekende kennis van de literatuur ove rhet kapittel- en kloosterwezen in de post-karolingische periode en de hoge middeleeuwen en over de vele Maaslandse en Rijnladse kapittels.' - Jannick Appelmans in Contactgroep Signum (2020)
'Kerksen goes far beyond the classic format and expands the scope of his study to a broader history of female religious life featuring the "Frauenstifte" only flourishing in the Holy Roman Empire, and to a "Landesgeschichte" of the northern parts of the see of Liège, i.e., the most southern parts of today's Netherlands. The summary of this highly readable and instructive study is presented in German and in Dutch and English translations.' Letha Böhringer in: The Medieval Low Countries (2018) 5, p. 291-292
'Kerskens Studie ist eine solide, akribisch erarbeitete und gut lesbare Darstellung der Entwicklung der Thorner Kommunität bis zum 14. Jahrhundert. Sein Anliegen, das Frauenstift in der Forschung bekannter zu machen und Thorn damit auch als Vergleichsobjekt zu etablieren, dürfte dem Autor – auch Dank der englischen und niederländischen Zusammenfassungen – gelingen. Einige neue Forschungsergebnisse verstecken sich dabei in der bisweilen sehr dichten Untersuchung; vielleicht hätte hier zugunsten einer klareren Systematik innerhalb der Hauptkapitel auf das eine oder andere Detail verzichtet werden können. [...] Dies schmälert aber nicht den Gesamtertrag der Studie, die zweifellos einen weiteren wichtigen Baustein zur Erforschung religiöser Frauenkommunitäten im frühen und hohen Mittelalter darstellt.' Sabine Klapp in: Rheinische Vierteljahrsblätter 82 (2018), p. 380-381
'Von besonderem Interesse, da erstmals aus den Quellen erarbeitet, sind die Abschnitte über die Auseinandersetzungen von Kapitel und Äbtissin im 13. und 14. Jh., als das Kloster offenkundig seine Selbständigkeit wiedererlangt hatte, und über die Machtkämpfe zwischen Äbtissin und Vogt. Schließlich wurden die Vögte zu Befehlsempfängern reduziert, so dass die 882 Besprechungen und Anzeigen Thorner Äbtissinnen an der Schwelle zur frühen Neuzeit auch Herrscherinnen über ein Kleinst-Territorium waren. Die Arbeit bietet nicht nur einen Beitrag zur Geschichte der Frauenstifte, sondern auch zur LG der südlichen Niederlande bzw. der nördlichen Teile der Diözese Lüttich.' Leta Böhringer in: Deutsches Archiv für Erforschung des Mittelalters 73 (2017) 2, p. 881-882.